Vielfalt am IAS
Bereicherung und Herausforderung zugleich
Als einzige universitäre Hochschule der Schweiz bietet die ETH den Studiengang der Agrarwissenschaften an. Das führt zu einer Mischung von Studierenden aus allen Sprachregionen der Schweiz und aus dem Ausland. Noch bunter ist die Mischung der Mitarbeitenden. Menschen von allen Kontinenten forschen gemeinsam am IAS.
Professor*innen, wissenschaftliche Mitarbeitende, Assistent*innen, Doktorierende am IAS kommen aus 37 Ländern auf allen Kontinenten. Nicht nur die Mitarbeitenden sondern auch die Studierenden zeichnen sich durch eine besondere Vielfalt aus. Während auf Bachelorstufe noch hauptsächlich Schweizer Studierende immatrikuliert sind, wird es im Master internationaler. Seit im Zuge der Studienreform AGROfutur 2016 die Unterrichtssprache im Master auf Englisch umgestellt wurde, gibt es vereinzelt Studierende aus dem Ausland, die keine der Schweizer Landessprachen als Muttersprache haben.
Sich gegenseitig helfen und zusammen Kaffee trinken
Auch wenn das Studium vor allem für nicht deutschsprachige Studierende eine grosse Herausforderung darstellt, ist diese Vielfalt auch für viele eine Bereicherung. Alumna Marion Reichenbach spricht mit der Beschreibung ihrer Erfahrung wohl für viele: «Auf Deutsch zu studieren war hart. Mehr als einmal stolperte ich über die Sprachbarriere und blieb meist im Kreis der französischsprachigen Studierenden. Aber jeden Tag sass ich im Hörsaal mit Menschen aus allen Ecken der Schweiz, die die Leidenschaft für die Landwirtschaft mit mir teilten; Menschen, die klug und neugierig waren und bereit hart zu arbeiten. Menschen, die den Wert von gegenseitiger Hilfe und Kaffeepausen kannten; Menschen, die auf Bauernhöfen aufgewachsen waren, aber Bücher genauso liebten wie Kühe. Der Schritt aus meiner Komfortzone heraus war sowohl eine meiner grössten Herausforderungen als auch eine meiner besten Entscheidungen überhaupt.»
«Vielfalt ist eine Voraussetzung für Fortschritt»
Für Emmanuel Frossard, Professor für Pflanzenernährung und zukünftiger Studiendirektor der Agrarwissenschaften, ist die Vielfalt der Studierenden und Mitarbeitenden nicht nur eine Bereicherung sondern eine Notwendigkeit: «Agrarsysteme sind erstaunlich vielfältig, sei es auf globaler oder auf kantonaler Ebene. Diese Systeme zu verstehen ist Voraussetzung, um ihre Nachhaltigkeit verbessern zu können. Dafür ist die Zusammenarbeit mit Studierenden, Wissenschaftler*innen, Landwirt*innen und weiteren Akteur*innen, also mit einer extrem diversen Gruppe, essenziell. Nur gemeinsam können wir Fortschritte machen und nachhaltige Herangehensweisen entwickeln, die für alle akzeptabel sind. Und schliesslich kann ich aus persönlicher Erfahrung sagen, dass die Arbeit in einer vielfältigen Gruppe sowohl spannend als auch sehr produktiv ist.»