Die systemorientierten Naturwissenschaften vereinen sich
Entstehung und Auflösung von S-ENETH
Der Schulbereich für Erde, Umwelt und natürliche Ressourcen (S-ENETH) wird mit der Absicht gegründet, eine international führende akademische Institution aufzubauen und damit neue Forschungsansätze zum Problemkreis der nachhaltigen Entwicklung zu fördern.
2000 – Projektplan Grüner Bereich/Umweltsysteme
Zu Beginn des neuen Jahrtausends startete die Schulleitung mit den Departementen Agrar- und Lebensmittelwissenschaft, Forst- sowie Umweltnaturwissenschaften den Projektplan «Grüner Bereich». Die zentrale Vorgabe war, dass 20 % der finanziellen Mittel «flexibilisiert» werden und für Neues zur Verfügung stehen müssen. Das übergeordnete Projektziel war, den längerfristigen Erfolg und die internationale Wettbewerbsfähigkeit von Lehre und Forschung in den betreffenden Fachgebieten sicherzustellen. Im Laufe des Prozesses schloss sich das Departement Erdwissenschaften dem Projektplan an; dieser wurde damit zum Projektplan «Umweltsysteme».
2005 – S-ENETH als Glanzpunkt der ETH
Der Schulbereich für Erde, Umwelt und natürliche Ressourcen (S-ENETH) wurde am 1. April 2005 gegründet. In seinem Selbstverständnis besass er in diesem Themenfeld breite Kompetenzen für Forschung und Lehre. Zudem bot er ein strukturelles Umfeld, das geeignet ist, Forschungsfragen gemeinsam zu formulieren und zu bearbeiten wie auch den Unterricht gemeinsam zu konzipieren und durchzuführen. Die Forschungsthemen fanden sich einerseits in den Kernbereichen der einzelnen Departemente und anderseits in neuen strategisch prioritären Aufgabenfeldern. Im Jahresbericht wurde die neue Institution als «Glanzpunkt» der ETH im Jahr 2005 vorgestellt. Ende 2005 wurde Prof. Ernst Hafen zum neuen ETH-Präsidenten gewählt. Er erachtete die Strukturfrage als sehr bedeutend für die Weiterentwicklung der ETH und gab dem S-ENETH den Auftrag, seine Struktur mit einem professionellen «Dean» zu versehen.
2008 – S-ENETH Auflösung
Innerhalb der ETH fehlte allerdings die Akzeptanz für einen organisatorischen Umbau in Richtung Schulbereiche. Zwei verschiedene Strukturen zu haben – einen grossen Schulbereich neben vergleichsweise kleinen Departementen – kam auch nicht in Frage. Ende 2008 löste die Schulleitung das S-ENETH daher bereits wieder auf. So schnell die Organisation entstanden war, so schnell war sie wieder verschwunden. Die inhaltliche Wirkung auf die systemorientierten Naturwissenschaften überdauerte die organisatorische Einheit aber bei weitem. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Forschungsgruppen der am S-ENETH beteiligten Departemente wurde in einem vom ETH Rat aufgesetzten Kompetenzzentrum «Environment and Sustainability» (CCES) noch jahrelang weitergeführt. In der Lehre wurde eine einheitliche mathematisch-naturwissenschaftlich Grundausbildung aufgebaut, die den Studierenden grosse inhaltliche Kompetenz und hohe Flexibilität bei der Wahl anschliessender Studienangebote gewährte. Auch bei nachfolgenden Änderungen der Studienordnungen wurde dieser Standard beibehalten.