Professur für Molekulare Pflanzenzüchtung

Und von den Synergien zwischen Pflanzenzüchter*innen ubd Forscher*innen

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  • Forschung

Mit Unterstützung von Agroscope, dem Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung, und der fenaco Genossenschaft wurde 2016 die Professur für Molekulare Pflanzenzüchtung geschaffen. Die Professur wird von Bruno Studer geleitet, der bereits seit 2012 als Assistenzprofessor für Futterpflanzengenetik tätig war.

Unter der Leitung von Professor Bruno Studer erforschen rund 25 Wissenschaftler*innen mit modernsten Methoden die Grundlagen für eine effiziente Verbesserung unserer Kulturpflanzen und arbeiten an einem Transfer der gewonnenen Erkenntnisse in die Pflanzenzüchtung.

Brücke zwischen Grundlagenforschung und Pflanzenzüchtung

Das Ziel der Professur ist es, durch inter- und transdisziplinäre Forschung molekulargenetische Methoden zu entwickeln und anzuwenden, um komplexe Eigenschaften von Kulturpflanzen besser zu verstehen und durch züchterische Ansätze an die Bedürfnisse von Mensch und Umwelt anzupassen.

Enger Kontakt zu den Pflanzenzüchter*innen

Die Gruppe unterhält zwei Forschungssatelliten an den Agroscope-Standorten Reckenholz und Wädenswil und führt in engem Kontakt mit den jeweiligen Züchter*innen Forschungsprojekte im Bereich Futterpflanzen und Äpfel durch. Inhaltliche Schwerpunkte bilden dabei die Charakterisierung pflanzengenetischer Ressourcen, Resistenzen gegen Krankheiten wie Feuerbrand bei Äpfeln oder Bakterienwelke bei Raigräsern. Zudem leistet die Gruppe Pionierarbeit in der Erstellung von Genomsequenzen verschiedener Kulturpflanzen und der Entwicklung von neuen Züchtungsmethoden. Einen bedeutenden Meilenstein stellt die erfolgreiche Etablierung genomischer Selektionsmethoden in den Züchtungsprogrammen von Weizen und Äpfeln bei Agroscope dar.

Die Gruppe für Molekulare Pflanzenzüchtung im Jahr 2019.
(Bild: Gruppe MPB)

Verbesserte Sorten für eine nachhaltige Landwirtschaft

Die Forschungsergebnisse tragen zur effizienteren Züchtung von neuen Sorten für eine nachhaltige Landwirtschaft bei. So konnten zum Beispiel mit hochauflösender Messung des Blattwachstums Genregionen identifiziert werden, die für eine bessere Trockheit-Stresstoleranz bei Futtergräsern verantwortlich sind. In einem anderen Projekt in Zusammenarbeit mit dem internationalen Zentrum für tropische Landwirtschaft konnten Resistenzen gegen eine wichtige Blattkrankheit bei Bohnen gefunden werden. Durch gezielte markergestützte Selektion ist es nun möglich, geografisch angepasste und resistente Bohnensorten zu züchten, um so die nachhaltige Produktion dieses weltweit wichtigen Grundnahrungsmittels in Afrika und Lateinamerika zu fördern.