Versicherungen für die Landwirtschaft

Wie ETH-Forschende Wetterversicherungen verbessern

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  • Forschung

Die agrarökonomische Forschung an der ETH Zürich hat wesentlich zur Weiterentwicklung von Versicherungslösungen für die Landwirtschaft beigetragen. Neue Lösungen für Versicherungen umfassen beispielsweise indexbasierte Wetterversicherungen.

Bei indexbasierten Wetterversicherungen erhalten Landwirt*innen eine Auszahlung, sobald gewisse Witterungsereignisse (z. B. zu wenig Niederschlag, Hitze, Frost, etc.) eintreten. Die Auszahlung hängt lediglich von einem Index ab, der gewisse Wetterkonditionen widerspiegelt (wie beispielsweise aufsummierte Niederschlagsmengen, Temperatursummen) und nicht vom eingetretenen Schaden. Daher sind diese Versicherungslösungen nicht nur für Ackerkulturen, sondern auch für den bisher nicht versicherbaren Futterbau interessant.

Die Vorteile von Wetterindexversicherungen

Indexbasierte Wetterversicherungen bieten viele Vorteile für die Versicherten und den Versicherer. So erhalten Landwirt*innen unmittelbar nach Eintreten des Wetterereignisses eine Auszahlung. Die Begutachtung des Schadens auf dem Feld entfällt, da die Auszahlung unabhängig vom tatsächlichen Schaden ist. Somit haben Landwirt*innen einen Anreiz, den Schaden auf dem Feld zu minimieren und sie können die Auszahlung verwenden, um zusätzliche Kosten (z. B. durch Bewässerung) zu decken. Ebenso können die Landwirt*innen durch ihr Verhalten keine Auszahlungen provozieren und die Prämien können das betriebsindividuelle Wetterrisiko widerspiegeln. Dies reduziert die Kosten, was im Vergleich zu anderen Versicherungslösungen zu einer tieferen Prämie führen kann. Die Herausforderung indexbasierter Wetterversicherungen ist eine mögliche Diskrepanz zwischen der Auszahlung und dem tatsächlichen Schaden. Genau hier setzt die agrarökonomische Forschung an der ETH an und versucht, das Design von Versicherungen so zu verbessern, dass die Diskrepanz zwischen Auszahlung und Schaden minimiert wird.

Mit Messungen zu Verbesserungen

Die ersten Ergebnisse zu diesem Thema aus der agrarökonomischen Forschung der ETH Zürich wurden 2016 veröffentlicht und seither kontinuierlich weiterentwickelt. Beispielsweise verbesserten Forscher*innen der ETH die Quantifizierung von Wettereffekten auf Erntemengen und -qualitäten für Versicherungen und entwickelten Strategien die kritischen Zeitfenster während der Wachstumsperiode in Versicherungslösungen zu integrieren. Besonders wichtig war die Weiterentwicklung von Agrarversicherungen gegen Dürrerisiken. Die Forschenden untersuchten beispielsweise, wie man Dürren optimal messen kann und wie Satelliten diese Messungen und das Design der Versicherungen verbessern können.

All diese Ergebnisse tragen zur Verbesserung indexbasierter Wetterversicherungen bei. Sie ermöglichen ein besseres Risikomanagement und führen zu einer höheren Resilienz landwirtschaftlicher Betriebe gegenüber dem fortschreitenden Klimawandel und zunehmenden Wetterextremen.

Maispflanze in der Sonne. (Bild: Pixabay/Fritz_the_Cat)