Geschichte des World Food System Center (WFSC)
Die Herausforderungen des Welternährungssystems angehen
Das World Food System Center (WFSC) ist das Kompetenzzentrum der ETH Zürich zum Welternährungssystem. Es bringt Forschende und Student*innen aus allen beteiligten Disziplinen zusammen, um gemeinsam am Aufbau widerstandsfähiger Ernährungssysteme zu arbeiten. Im Fokus steht die langfristige Ernährungssicherheit.
Das globale Ernährungssystem steht vor beispiellosen Herausforderungen. Die Art und Weise, wie weltweit Lebensmittel produziert, konsumiert und verschwendet werden, ist nicht nachhaltig. Die Produktion, Verarbeitung und Lieferung von Nahrungsmitteln ist ressourcen- und energieintensiv, wobei der Landwirtschaftssektor zusammen mit der Forstwirtschaft 24 % der gesamten jährlichen Treibhausgasemissionen verursacht. Darüber hinaus schätzen die Vereinten Nationen, dass jedes Jahr ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel im Wert von 1'000 Milliarden US-Dollar in Mülltonnen verrottet oder aufgrund schlechter Transport- oder Erntepraktiken verdirbt.
Ein Jahrzehnt des Erfolgs
Um bei der Bewältigung solcher Herausforderungen eine führende Rolle zu spielen, gründete die ETH Zürich 2011 das World Food System Center (WFSC). Die Hochschule definierte damals das Ernährungssystem als strategischen Schwerpunkt und startete diese Initiative, um neue Erkenntnisse und Aktivitäten zu fördern. Schwerpunkte des WFSC sind Forschung, Lehre, Öffentlichkeitsarbeit und Dialog. Meilensteine in der Gründungszeit waren die Wahl von Gründungsleiterin Prof. Nina Buchmann, die Einstellung der ersten Geschäftsführerin Michelle Grant im Dezember 2011, sowie die Einweihungsfeier des WFSC im September 2012 in der altehrwürdigen Semper Aula im Hauptgebäude.
Zunächst nahmen 20 ETH-Professor*innen für das WFSC ihre Arbeit auf. Inzwischen sind 46 Forschungsgruppen aus sieben verschiedenen Departementen der ETH Zürich, der Eawag und der Empa dem WFSC angegliedert. In der Geschäftsstelle arbeiten momentan fünf Mitarbeitende, ein sechstes Teammitglied kommt bald dazu. Die Geschäftsstelle fungiert als Bindeglied zwischen diesen Mitgliedern des Centers und schafft Verbindungen zwischen den beteiligten Disziplinen, von den Agrar- und Lebensmittelwissenschaften, Umweltwissenschaften über die Wasserwissenschaften und Biologie bis hin zu den Sozial- und Materialwissenschaften.
Eine starke Kooperation
Die Arbeit des World Food System Center (WFSC) wird geleitet von der Überzeugung, dass nur eine ganzheitliche Sichtweise den Aufbau widerstandsfähiger Ernährungssysteme ermöglicht. Ein solcher Ansatz ist nur dann erfolgreich, wenn Expert*innen aus verschiedenen Bereichen ihre unterschiedlichen Erfahrungen zusammenbringen und gemeinsam geeignete Massnahmen entwickeln. Solche Kooperationen erfordern neue Werkzeuge und neue Wege der Zusammenarbeit. Hier fungiert das Center als Koordinations- und Managementplattform. Mit Initiativen in den Bereichen Forschung, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit fördert das WFSC die interdisziplinäre Zusammenarbeit und den Kontakt mit einer Vielzahl von externen Partner*innen.